Es muss nicht immer Strand und Sonne sein. Kalte Länder eigenen sich genauso für einen denkwürdigen Urlaub. Welche Länder sich für welchen Reisezeitpunkt eignen, erfahren Sie hier.
Kalte Länder: Ein Abendteuer für sich
Jedes Jahr das gleiche: Urlaub auf Mallorca oder in der Türkei. Bei 40°C in der Sonne schwitzen, sich bräunen und ab und zu im Meer abkühlen. Während viele Menschen genau das in ihrem Urlaub wollen und die Routine schätzen, suchen andere Menschen immer öfter ein außergewöhnliches, abenteuerliches Reiserlebnis.
Kalte Länder eigenen sich hervorragend für ein solchen besonderen Urlaub. Angebote für Reisen nach Grönland, Lappland, Kanada oder Alaska sind beliebt. Man muss also nicht unbedingt weit weg, um einen Urlaub unter 0°C zu erleben. Je nach Reisezeit sollte man sich sein Urlaubsziel aber genau aussuchen, denn obwohl einige kalte Länder das ganze Jahr über recht niedrige Temperaturen aufweisen, gibt es kalte Länder, die in den Sommermonaten noch recht mild sind.
Kalte Länder: Eine kleine Auswahl für den nächsten Urlaub
Immer häufiger zeichnet sich der Winter in Deutschland durch eher milde Temperaturen aus. Auch deshalb gibt es immer mehr Menschen, die ihren Urlaub in weniger warmen Gefilden verbringen möchten. Kalte Länder erfreuen sich als Reiseziel also größerer Beliebtheit als man zunächst vielleicht denken mag. Die folgende Liste gibt eine Übersicht über ein paar Länder, die sich für einen kalten Urlaub anbieten, ob im Sommer oder Winter.
Finnland, Schweden und Norwegen: Immer ein Reise wert
Die skandinavischen Länder gehören das ganze Jahr über zu den beliebtesten Urlaubszielen der Erde. Ob organisierte Rundreisen, persönliche Campingtouren oder Städtereisen nach Stockholm, Bergen oder Helsinki. Skandinavien ist immer eine Reise wert. Das liegt vor allem an der Vielseitigkeit dieser Länder. Atemberaubende Berglandschaften, wunderschöne Küstenabschnitte, bezaubernde Inseln und eine interessante Tierwelt laden zum Wandern, Radfahren und allerlei Aktivitäten im Freien ein.
Dazu kommen kulturelle Hotspots wie Stockholm und Oslo, die mit ihren Sehenswürdigkeiten und der wunderschönen Architektur ein reizvolles Urlaubsziel sind. Kalte Länder sind Finnland, Schweden und Norwegen aber eigentlich nicht wirklich. Streng genommen ist es dort nämlich recht mild. In Schweden kann im Sommer die Temperatur im Norden bis auf 14°C steigen und im nördlichen Norwegen bis auf 13°C. Im Norden Finnlands kann es im Juli ähnlich warm werden. Kalte Länder sind Schweden, Norwegen und Finnland also vor allem im Winter.
Wer nach einem Urlaub im Schnee und eisiger Kälte sucht, ist dort richtig. Dann sinkt die Temperatur im Norden aller drei Länder nämlich deutlich unter 0°C. Wer glaubt, dass die Kälte die möglichen Aktivitäten einschränkt, liegt falsch. So kann man an Husky-Touren in Schweden teilnehmen, die Nordlichter in Norwegen bestaunen oder in Finnland ausgedehnte Skiwanderungen absolvieren. Für jeden ist etwas dabei.
Grönland: Die kalte Insel
Wenn ein Land der Erde in die Kategorie „Kalte Länder“ passt, dann ist es Grönland. Die Insel, die geographisch zum arktischen Nordamerika gehört, politisch aber ein autonomer Bestandteil Dänemarks ist, zeichnet sich wegen ihrer Lage durch ein recht frostiges Klima aus und das das ganze Jahr über. In Grönland herrscht ein sogenanntes subpolares beziehungsweise polares Klima, das an der Westküste durch den warmen Golfstrom aber abgemildert wird. Während im Sommer die Temperaturen in Nordgrönland kaum über 0°C klettern, kann es in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, immerhin bis knapp 7°C warm werden. Aufgrund des Golfstroms an der Westküste friert das Meer dort auch im Winter bei durchschnittlich etwa -7°C nicht zu.
Deshalb findet man dort auch fast alle Siedlungen Grönlands. Das Land ist besonders reizvoll für alle Urlauber, die die atemberaubende Natur, das eisige Klima und die besondere Lebensweise der Grönländer kennenlernen wollen. Im Winter findet man unzählige Angebote für Rundreisen und Aktivreisen, in deren Rahmen man Grönland erkunden kann. Auf die Insel zu kommen, kann etwas herausfordernd sein, Direktflüge von Deutschland aus gibt es nämlich nicht. Stattdessen müssen Urlauber entweder über Kopenhagen in Dänemark oder über Reykjavik auf Island fliegen.
Die richtige Reisezeit hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Der Sommer ist der Zeit des Wachstums und der Mitternachtssonne. Die Landschaft blüht und will auf ausgedehnten Wanderungen entdeckt werden. Warm ist es auf Grönland dann aber trotzdem nicht. Zudem ist der Sommer die beste Zeit, um entlang der Küste Wale zu beobachten. Im Winter hingegen wird es dunkel und der Tag wird von der Polarnacht bestimmt. Jetzt ist die beste Zeit zum Sterne- und Polarlichtergucken. Zudem lässt sich die Insel in diesen Monaten perfekt mit dem Hundeschlitten erkunden.
Alaska: Die unendliche Stille
Wer über kalte Länder spricht, meint oft Alaska. Der kälteste Bundesstaat der USA ist der Inbegriff von Winter. Schnee, Eis und Kälte treffen auf eine unendliche Stille. Im Landesinneren von Alaska herrscht ein recht kontinentales, im Norden hingegen ein eindeutig subpolares Klima. Im Sommer kann es dort recht warm werden und an der Nordküste steigen die Temperaturen nur dann überhaupt über 0°C. Der Winter hingegen ist in Alaska lang, dunkel und sehr kalt. Je nach Region gibt es große Unterschiede in der Temperatur und dem Wetter. So regnet es an der Süd- und Westküste recht häufig und das Klima ist grundsätzlich gemäßigter als im Norden. Am nördlichsten Punkt von Alaska, in der Stadt Barrow, regnet es hingegen kaum und die Temperaturen steigen sogar in den Sommermonaten nur knapp über den Nullpunkt.
Wer sich für eine Reise nach Alaska im Winter interessiert, sollte sich bewusst sein, dass man hier wirklich weit weg von allem ist. Die Natur steht im Mittelpunkt. Alles ist von metertiefem Schnee bedeckt und die Stille kann ohrenbetäubend laut sein. Wer eine Reise nach Alaska wagen will, sollte also mit einem gewissen Grad der Isolation klarkommen. Je nach persönlichen Vorlieben kann man im winterlichen Alaska allerlei verschiedenen Aktivitäten nachgehen. So ist dieses Urlaubsziel perfekt für eine Fotoreise. Wer es etwas aktiver mag, kann mit Schneeschuhen Berge erklimmen, mit dem Schneemobil durch den Schnee pflügen oder mit dem Hundeschlitten die Landschaft erkunden.
Russland und die Mongolei: Kalte Länder die man besucht haben sollte
Ja, Russland ist groß und nicht überall in Russland ist der Winter viel kälter als in Deutschland. Wer an kalte Länder denkt, dem kommt aber trotzdem oft Russland in den Sinn. Moskau und Sankt Petersburg können in den Wintermonaten natürlich kalt sein, Murmansk allerdings ist eisig. Die russische Hafenstadt liegt nördlich des Polarkreises. Diese Lage ist auch für die niedrigen Wintertemperaturen verantwortlich.
Die eisige Kälte macht die Stadt zum perfekten Ziel für den Winterurlaub. Hier kann man Hundeschlitten fahren, Rentieren ganz nahekommen, die Nordlichter bewundern und alles über die Lebensweise der Samen, einem einheimischen Naturvolk, erfahren. Wer noch extremere Kälte aushält und noch weiter in den Osten vordringen möchte, der kann zum Beispiel die Region um den Baikalsee und die Mongolei mit der transsibirischen Eisenbahn erkunden.
Die Landschaft lädt zum Skilaufen und zu ausgedehnten Fahrten mit dem Hundeschlitten ein. Dabei kann man gleich die kälteste Hauptstadt der Welt besuchen. In Ulaanbaatar betragen die Temperaturen im Jahr durchschnittlich -2°C. Die Winter sind dort mit -15°C eisig kalt, die Sommer hingegen mit etwa 20 °C recht warm. Auch im Winter lässt sich die Stadt allerdings wunderbar erkunden, solange man gut gegen die Kälte geschützt ist. Dort treffen sich Moderne und Tradition, es gibt unzählige Museen, den Winterpalast, das Rathaus und das Parlamentsgebäude, das entdeckt und bestaunt werden will.
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