Büchertasche: Die besten Tipps für einen passenden Schulranzen

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Eine Büchertasche gehört zur Einschulung dazu und wird häufig schon in der Zeit um Ostern gekauft. Doch es sollte nicht einfach nur nach bestimmten Marken gegangen werden, sondern die Auswahl muss nach der Passform erfolgen.

Büchertaschen für Erstklässler: Hohe Anforderungen an den Schulranzen

Sitzgelegenheit, Wurfobjekt und Büchertasche in einem: Der Schulranzen ist ein wahrer Allrounder für Grundschulkinder ab dem Tag der Einschulung. Nicht jede der möglichen Verwendungszwecke ist seitens der Eltern wirklich gewünscht, dennoch werden Schulranzen schon seit Generationen nicht nur als Büchertaschen verwendet.

Sie müssen daher entsprechend robust sein, sollen sie doch am besten wenigstens die ersten vier Jahre in der Grundschule überdauern. Einige wichtige Kriterien müssen daher beachtet werden, wenn es um die Auswahl des Ranzens geht. Und nein, Hauptkriterien darf nicht das Äußere sein, denn Passform und Sicherheit sind wichtiger als Einhornglitzer, Feenstaub und Superman-Bild.

Eltern sollten daher nur geprüfte und empfohlene Schulranzen zur Passformkontrolle erwägen, zumal die Motivauswahl inzwischen bei fast allen Herstellern sehr gut ist.

Experten empfehlen, dass der gefüllte Ranzen nur maximal 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes ausmachen darf. ( Foto: Adobe Stock davit85 )

Experten empfehlen, dass der gefüllte Ranzen nur maximal 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes ausmachen darf. ( Foto: Adobe Stock davit85 )

Kriterium #1: Die Sicherheit

Am besten geeignet sind leuchtende Farben wie Rot, Orange oder Gelb. Auch ein helles Grün oder ein leuchtendes Hellblau ist ideal. Allerdings mögen viele Kinder derartige Farben nicht und setzen lieber auf dunkle Töne. Als Kompromiss sind an dunklen Schulranzen im Idealfall mehrere Reflektoren angebracht, wobei diese durch reflektierende Anhänger noch ergänzt werden können. Maßgeblich ist hier die DIN 58124, nach der ein Schulranzen weithin zu sehen sein muss.

Mindestens zehn Prozent seiner Oberfläche müssen reflektierend gestaltet sein. Das heißt, dass die betreffenden Flächen zurückstrahlen, wenn sie zum Beispiel durch einen Autoscheinwerfer angestrahlt werden. Weitere 20 Prozent müssen aus fluoreszierenden Materialien bestehen, die das Licht speichern und langsam wieder abgeben.

Kriterium #2: Geringes Gewicht

Untersuchungen haben ergeben, dass rund 73 Prozent der Kinder zwischen 10 und 16 Jahren Haltungsschäden aufweisen. Diese sind zum einen auf eine falsche Sitzhaltung in der Schule und zu Hause bei gleichzeitig zu wenig Bewegung zurückzuführen. Zum anderen auf deutlich zu schwere Taschen, deren Gewicht durch eine gebeugte Haltung ausgeglichen werden muss. Eine Büchertasche muss daher unbedingt zwei Tragegurte besitzen, die auf den Schultern sitzen und die mindestens vier Zentimeter breit sein müssen. Sind sie schmaler, schnüren sie zu stark ein.

Eine weiche Polsterung im Schulterbereich ist daher wichtig. Außerdem darf der Ranzen ohne Inhalt nur maximal 1200 g wiegen. Experten empfehlen, dass der gefüllte Ranzen nur maximal 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes ausmachen darf. Wer aber schon einmal den Ranzen eines Erstklässlers in der Hand gehalten hat, weiß, dass das utopisch ist. Schon allein Frühstück und Getränk, Fibel und Federtasche sowie einige Hefte erreichen das Gewicht. Dann kommt noch das der Büchertasche hinzu.

Die verwendeten Materialien müssen natürlich frei von Schadstoffen sein, was durch das Prüfsiegel des TÜV bestätigt wird. ( Foto: Adobe Stock Konstantin Yuganov )

Die verwendeten Materialien müssen natürlich frei von Schadstoffen sein, was durch das Prüfsiegel des TÜV bestätigt wird. ( Foto: Adobe Stock Konstantin Yuganov )

Kriterium #3: Leichte Verstellbarkeit

Häufig wird zwar noch auf das Gewicht und auf den Sitz am Rücken des Kindes geachtet, doch zu den wichtigen Kriterien für die Auswahl des richtigen Ranzens gehört auch die Verstellbarkeit desselben. Die Büchertasche muss gut auf dem Rücken sitzen und dabei muss es egal sein, ob das Kind ein T-Shirt oder eine Winterjacke trägt.

Die Träger müssen sich leicht einstellen lassen, sodass auch das Kind selbst jederzeit eine Längenverstellung vornehmen kann. Viele Taschen verfügen über einen Beckengurt, der das Gewicht des Ranzens besser verteilen soll. Doch nicht alle Kinder finden diesen Gurt angenehm, denn gerade im Sommer, wenn nur dünne Kleidung die zarten Knochen abpolstert, drückt dieser Gurt im Beckenbereich.

Kriterium #4: Materialien

Die verwendeten Materialien müssen natürlich frei von Schadstoffen sein, was durch das Prüfsiegel des TÜV bestätigt wird. Dieser testet die Büchertaschen unter anderem auf das Vorhandensein von verbotenen Azofarbstoffen oder Schwermetallen.

Vielen Eltern ist die Wasserdichte des Ranzens wichtig. Diese ist aber nur dann maßgeblich, wenn das Kind wirklich weite Wege im Regen zurücklegen muss. Für kurze Strecken reicht ein Regenüberzug aus. Wichtig hingegen ist die Beschichtung des Ranzens von unten. Wird er auf dem nassen Boden oder gar in einer Pfütze abgestellt, sollte er das Wasser nicht hochziehen können.

Der Rückenbereich sollte bei Kunststoff-Ranzen atmungsaktiv sein. Vor allem im Sommer schwitzen die Kleinen beim Tragen der Tasche stark und es wäre unangenehm, wenn sich die Feuchtigkeit dort staut. Dies kann sogar zu Rötungen durch Reibung führen.

Kriterium #5: Das Aussehen

Was für die Kinder am wichtigsten ist, hat für die Eltern nur eine untergeordnete Bedeutung. Mama und Papa schauen auf die oben genannten Punkte und darauf, dass sie den Schulranzen auf das Kind anpassen können.

Das Kind hingegen will ein vorzeigbares Modell haben. Hier muss ein guter Kompromiss gefunden werden. Ebenfalls wichtig: Nicht nur die aktuellen Interessen des Kindes beachten! Wenn dieses aktuell Einhörner gut findet, mag es diese im nächsten Jahr oder auch schon zum Zeitpunkt der Einschulung vielleicht nicht mehr.

Wenn dann nicht wieder ein neuer Ranzen gekauft werden soll, weil die einst so geliebte Büchertasche nur noch Frust auslöst, sollte auf ein eher neutrales Modell geachtet werden, was auch noch in drei oder vier Jahren passend ist.

Ein Schulranzen muss viel aushalten. ( Foto: Adobe Stock iVazoUSky )

Ein Schulranzen muss viel aushalten. ( Foto: Adobe Stock iVazoUSky )

Weitere wichtige Tipps: Anprobieren statt nur ansehen

In immer mehr Kindergärten werden sogenannte Ranzenpartys angeboten, bei denen interessierte Eltern von Vorschülern den perfekten Ranzen auswählen können. Leider zeigt sich beim näheren Hinsehen, dass die hier gebotenen Büchertaschen meist nicht wirklich im Sinne des Kindes sind, sondern dass der Veranstalter der Ranzenparty vor allem auf seine Verkaufsprovision schaut.

Angeboten werden dann nur wenige Modelle bestimmter Hersteller, wobei diese Modelle noch nicht einmal möglichst vielen Kindern passen. Es ist daher sinnvoll, eher in einem Fachgeschäft (auch online) einzukaufen, statt auf eine Ranzenparty zu setzen.

Erfahrungen von Eltern berücksichtigen

All die guten Tipps für den perfekten Schulranzen bewirken dennoch nicht, dass Fehlkäufe nicht passieren. Es ist daher hilfreich, auf die Erfahrungen anderer Eltern zugreifen zu können, die hier nachlesbar sind:

  • Den Rückentest machen

    Zwischen Büchertasche und Rücken sollte keine Hand mehr passen. Liegt der Ranzen zu eng an, drückt er auf die Wirbelsäule, auf Schulterblätter und Lendenwirbelbereich. Wichtig ist hierbei vor allem die leichte Verstellbarkeit, sodass die Passform schnell zwischen T-Shirt- und Winterjacke gewechselt werden kann.

  • Heftmappe einlegen

    Die Tasche sollte nicht nur ohne Inhalt durch das Kind zu verschließen sein, sondern auch mit all den Heften und Büchern. Es ist somit sinnvoll, eine Heftmappe einzupacken und das Kind zu bitten, die Tasche selbst zu schließen. Die Heftmappe ist größer als die eigentlichen Schulhefte und soll eine Art Schutzrahmen für diese sein. Kleiner Tipp: Eselsohren werden Hefte und Hefter dennoch bekommen!

  • Verkehrssituation bedenken

    Wenn das Kind die Büchertasche auf dem Rücken hat, sollte es in der Lage sein, über die Schultern zu sehen. Es kann nur sicher auf dem Schulweg sein, wenn es sich nach allen Seiten optimal orientieren kann. Auch wenn viele Eltern dies anfangs nicht glauben, so unterscheiden sich doch auch annähernd gleich große Ranzen in diesem Punkt. Wer also nicht zufrieden mit dem nicht vorhandenen Rundumblick des Kindes ist, sollte unbedingt verschiedene Modelle probieren.

  • Robustes Modell wählen

    Das Kind wird den Ranzen außer in den Ferien an jedem Tag in der Schule nutzen. Morgens geht es damit hin, dann wird die Tasche mit in den Hort genommen. Von da aus geht es wieder nach Hause, um dort den Ranzen auf den Boden zu schleudern. Nur ein robustes Modell kann das überstehen! Dennoch sollten sich Eltern damit anfreunden, dass die Tasche nicht die gesamte Grundschulzeit überstehen wird.

  • Design vom letzten Jahr wählen

    Die Büchertaschen aus der Vorjahreskollektion sind meist günstiger, auch Werksverkäufe lohnen sich für alle, die sparen wollen.

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